Notung! Notung! Neidliches Schwert! Was musstest du zerspringen? Zu Spreu nun schuf ich die scharfe Pracht, im Tiegel brat' ich die Spaene. Hoho! Hoho! Hohei! Hohei! Hoho! Blase, Balg! Blase die Glut!
Wild im Walde wuchs ein Baum, den hab' ich im Forst gefaellt: die braune Esche brannt' ich zur Kohl', auf dem Herd nun liegt sie gehaeuft. Hoho! Hoho! Hohei! Hohei! Hoho! Blase, Balg! Blase die Glut!
Des Baumes Kohle, wie brennt sie kuehn; wie glueht sie hell und hehr! In springenden Funken spruehet sie auf: Hohei! Hohei! Hohei! Zerschmilzt mir des Stahles Spreu. Hoho! Hoho! Hohei! Hohei! Hoho! Blase, Balg! Blase die Glut!
(Mime:)
Er schmiedet das Schwert, und Fafner faellt er: das seh' ich nun sicher voraus. Hort und Ring erringt er im Harst: wie erwerb' ich mir den Gewinn? Mit Witz und List erlang' ich beides und berge heil mein Haupt.
(Siegfried:)
Hoho! Hoho! Hohei! Hohei! Hohei!
(Mime:)
Rang er sich mued mit dem Wurm, von der Mueh' erlab' ihn ein Trunk: aus wuerz'gen Saeften, die ich gesammelt, brau' ich den Trank fuer ihn; wenig Tropfen nur braucht er zu trinken, sinnenlos sinkt er in Schlaf. Mit der eignen Waffe, die er sich gewonnen, raeum' ich ihn leicht aus dem Weg, erlange mir Ring und Hort. Hei! Weiser Wand'rer! Duenkt' ich dich dumm? Wie gefaellt dir nun mein feiner Witz? Fand ich mir wohl Rat und Ruh'?
(Siegfried:)
Notung! Notung! Neidliches Schwert! Nun schmolz deines Stahles Spreu! Im eignen Schweisse schwimmst du nun. Er giesst den gluehenden Inhalt des Tiegels in eine Stangenform und haelt diese in die Hoehe Bald schwing' ich dich als mein Schwert! In das Wasser floss ein Feuerfluss: grimmiger Zorn zischt' ihm da auf! Wie sehrend er floss, in des Wassers Flut fliesst er nicht mehr. Starr ward er und steif, herrisch der harte Stahl: heisses Blut doch fliesst ihm bald! Er stoesst den Stahl in die Herdglut und zieht die Blasebaelge maechtig an Nun schwitze noch einmal, dass ich dich schweisse, Notung, neidliches Schwert!